Die heilsame Unterbrechung

Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du und dein Sohn und deine Tochter und dein Sklave und deine Sklavin und dein Rind und dein Esel und dein ganzes Vieh und dein Fremder in deinen Toren. (5. Mose 5,14 – Monatsspruch für Januar)

Es ist gar nicht schlecht, dass der erste Monatsspruch im neuen Jahr an den Ruhetag erinnert.
In der Schöpfungsgeschichte ist der erste volle Lebenstag des neu geschaffenen Menschen – genau – Sabbat. Ruhetag.

Am zweiten Tag darf und soll der Mensch schaffen: bebauen und bewahren, Schöpfung gestalten und erhalten, und was daraus bis heute so alles an Berufen und Beschäftigungen erwachsen ist.
Aber am Anfang steht nicht das, was Menschen schaffen und leisten. Am Anfang steht der Garten, den Gott angelegt und in den er sein Meisterwerk „Mensch“ gesetzt hat.

So ist es in unserer persönlichen Lebensgeschichte: Wir sind alle als bedürftige Kinder auf die Welt gekommen. Andere haben uns versorgt – besser oder schlechter -, lange bevor wir irgendetwas leisten oder zurückgeben konnten.

So ist es mit unserem Glauben: Bevor wir Ja oder Nein sagen konnten, hat Gott uns schon geliebt, und haben andere uns – besser oder schlechter – Glauben weitergegeben.
Ich finde, das ist ein guter Vorsatz für 2018: Vom zweiten bis zum sechsten Tag darf gern gearbeitet werden, bei Bedarf auch mal richtig rangeklotzt. Aber am Anfang steht der Ruhetag, die Pause, der Moment des Empfangens und der Erinnerung: wir leben nicht von dem, was wir leisten, sondern wir gestalten nur, was Gott uns geschenkt hat.

In diesem Sinn: Lassen wir uns unterbrechen!

Ihr Matthias Stempfle


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