Gedanken zum Monatsspruch für Juni

Der vor uns liegende Vers stammt aus dem Weihegebet, das der König Salomo anlässlich der Einweihung des neu erbauten Tempels vor einer großen Menschenmenge in Jerusalem gebetet hat.
In diesem Gebet fleht Salomo Gott an, die Bitten seines Volkes zu erhören. Sein Blick geht in die Zukunft.
Immer wieder benennt er Szenarien, in denen einzelne Menschen oder das ganze Volk in Sünde fallen könnten und um Vergebung bitten.
Auch eventuelle Katastrophen und Plagen wie z.B. Hungersnöte und Krankheiten, die das Volk heimsuchen könnten, werden aufgezählt.
Er bittet Gott um sein Eingreifen und seine Hilfe.
Voraussetzung ist aber immer, dass die Menschen sich an Gott wenden und im Gebet um Hilfe bitten.
Beim Lesen dieses Gebets, das vor 3000 Jahren gesprochen wurde, ist mir aufgefallen, welche Aktualität es hat, gerade jetzt in unserer Corona Zeit.

Eingebettet in dieses Gebet ist die Erkenntnis: Du allein kennst das Herz aller Menschenkinder.
Salomo möchte, dass Gott jedem Menschen das gibt, was er verdient, „denn du allein kennst das menschliche Herz“.
Was heißt das für uns heute?
Welche Gedanken und Gefühle bestimmen in dieser Zeit unser Handeln? Sehen uns andere so, wie wir wirklich sind, oder nur das, was wir sie sehen lassen?
Wie sehen wir andere Menschen?
Was von einem Menschen sichtbar ist, das kann täuschen.
Wir verstehen oft nicht, wie Menschen handeln, und sind vielleicht enttäuscht, weil wir ihre wahren Beweggründe nicht erkennen können. Wie es im Innern eines Menschen aussieht, können wir nicht erkennen und durchschauen. Da hat Gott einen anderen Blick. Er sieht nicht nur das Sichtbare, sondern vor allem das Unsichtbare, das, was an Gedanken und Motiven in einem Menschen zu erkennen ist. Das allein kann nur Gott sehen.

Gott kennt uns durch und durch und kann genau nach unserer jeweiligen Lebenslage eingreifen. Vor ihm brauchen wir uns nicht verstellen. Er kann unsere Gedanken durch seinen Geist verändern.
Gerade weil er unsere Ängste und Sorgen wie kein andrer kennt, wird er uns helfen, wie er es verheißen hat. 
Öffnen wir unser Herz für ihn, er weiß, wie es drinnen aussieht.

Euer Klaus-Dieter